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Die US-Firma, die zwei Milliarden US-Dollar wert ist, behauptet, dass Bitcoin-Mining keinen Kohlendioxid ausstoßen kann, und präsentiert ein drei Minuten langes absurdes Video


In der New York Times ist ein Bericht erschienen, der die hohen Umweltkosten aufzeigt, die beim Minen von Bitcoin entstehen. Die Firma „Riot Platforms“ widerspricht diesen Aussagen und postet ein Video, das beweisen soll: Mining erzeugt kein CO₂. Viele Beobachter schütteln den Kopf, aber die Krypto-Fans jubeln, sie erhoffen sich hohe Gewinne.

Das ist die Situation:

  • Bitcoin ist eine virtuelle Währung, deren Wert in den letzten Jahren stark schwankte. Ein Vorwurf gegen Bitcoin: Es ist umweltschädlich, denn bei der Erzeugung der virtuellen Währung wird extrem viel Energie verbraucht. Eine virtuelle Währung verbraucht reale Ressourcen.
  • In den letzten 3 Monaten hat sich der Wert eines Bitcoins um 32 % erhöht, steht aktuell bei 27.453 US-Dollar.
  • Krypto-Währungen sind im April 2023 wieder angesagt, nachdem sich in den letzten Wochen an den Börsen eine neue Bankenkrise abzeichnete – ironischerweise spielte in diese Krise das Abflauen des Krypto-Hypes mit hinein. Ende 2022 war eine große Kryptobörse untergegangen.

Viele sehen Kryptowährungen als einen bestimmenden Trend der Zukunft, hier können wir einen Blick auf die Zukunft des Gamings werfen:

Unreal Engine 5.2: Next-Gen Graphics Tech Demo – State of Unreal 2023

Firma wirft Zeitung vor, „falsches und verdrehtes“ Bild zu zeichnen

VIDEO: Bitcoin selbst herstellen & __€ am Tag verdient | Selbstexperiment
Tomary

Was stört die Firma? Die Firma „Riot Platforms“ (Börsenwert: 2 Milliarden $) stört sich an einem Artikel der New York Times vom 9. April: „Die Echtwelt-Kosten des digitalen Rennens um Bitcoin.“ (via nyt)

Die Firma sagt: Während einer neuen Banken-Krise sei Bitcoin die dringend benötigte Alternative, um Wert zu verstauen. Mining würde auch Jobs und Steuern bringen, gerade in ländlichen Gegenden. Deshalb sei man so enttäuscht, einen „falschen und verdrehten“ Blick gerade auf die eigene Firma und die Industrie zu sehen (via riot).

„Um das klarzustellenen, unsere Bitcoin-Mining-Operationen erzeugen keine Treibhausgase, genauso wenig wie andere Datencenter von Facebook, Amazon oder Google – aber wir wurden herausgestellt. Unsere Datenzentren nutzen Strom direkt vom Netz aus Texas, das sauberste Netz mit den meisten erneuerbaren Energien in den ganzen USA.“

Im Weiteren unterstellt man der New York Times, sie hätten sicher ein eigenes Interesse daran, Kryptowährungen schlecht zu machen. Sie wären gegen die “Dezentralisierung von Autorität.” Der Autor sei sicher politisch motiviert.

Die Times schriebe: Riot nutze zu 96 % fossile Energie. Das Stromnetz in Texas habe aber ungefähr 24 % Wind, 10 % Nuklear und 4 % Solar. Außerdem operiere man ja nur in ländlichen Gegenden, wo es extrem viel Wind und Wasser gebe – die Energien wären ja sonst verschwendet.

Riot lässt dabei außen vor,

  • dass der Energie-Mix in Texas zu mehr als der Hälfte aus fossilen Kraftstoffen besteht (42 % Gas, 19 % Kohle)
  • dass die erneuerbaren Energien, die Krypto-Mining verwendet, ja auch für andere Zwecke verwendet werden können, um dort fossile Energien einzusparen,

Video soll beweisen, dass Bitcoin keine Treibhausgase erzeugt

VIDEO: Ich habe einen Krypto-Miner bekommen... aber WARUM?
AlexiBexi

Was ist das absurde Resultat? Um zu beweisen, dass Bitcoin Mining keine Emissionen verursacht, hat man tatsächlich ein Video veröffentlicht, in dem ein Mann mit einem Messgerät durchs Freie in Texas streift und dort den CO₂-Wert misst. Da sei alles im grünen Bereich.

Danach geht er in den Server-Raum, misst auch dort den CO₂-Wert und sagt: Auch hier sei alles im grünen Bereich.

Ein klarer Beweis dafür, dass Mining kein CO₂ verursacht.

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Wie sind die Reaktionen? Auf der Seite PC Gamer fragt sich der Autor wiederholt, ob die Firma das Video ernst meint oder 9 Tage zu spät mit dem 1. April-Gag dran ist.

Es müsste ja der CO₂-Wert bei den Werken gemessen werden, die den Strom erzeugen, die diese riesige Bitcoin-Farm da antreiben und nicht die Wert vor Ort.

Der Mann im Video scheint zu glauben: Krypto-Mining sei praktisch wie ein Auto und man kann am Auspuffrohr messen, wie viel Schadstoffe herausgehen. Wenn da nichts ist, muss ja auch der ganze Prozess sauber sein. Aber Krypto-Mining ist eben an ein Stromnetz angeschlossen und läuft nicht aus sich selbst heraus.

Unter dem Video kommentieren viele offenbar fassungslos:

  • „Das tut richtig weh, da zuzuschauen. Die Computer-Power und die Ressourcen, die von diesen Genies verschwendet werden, um Bitcoin zu minen. Die Menschheit ist verdammt.“
  • „Bitte als nächstes: Leg deine Brieftasche neben die Apparatur, um zu sehen, ob wirklich Geld generiert wird.“
  • „Gerade, als man dachte, Crypto-Bros könnten nicht doofer sein.“

Wie reagieren Crypto-Bros denn? Unter dem Tweet von Riot, wie falsch man den Artikel der New York Times findet, brandet Jubel auf. Auf Twitter sind viele aktiv, die in Krypto-Währungen investiert haben und sich Profit versprechen:

  • Man lobt Riot dort, die seien „faktenbasiert, proaktiv und transparent“.
  • Man fragt, ob man die New York Times wegen Verleumdung verklagen werde.
  • Zudem wirft man der Zeitung vor, „Lügen über Texas zu verbreiten“.

Tatsächlich ist die Aktie von Riot Platforms im letzten Monat um 102 % gestiegen.

Mehr zu Bitcoin und Crypto-Bros:

Der Top-Verdiener auf Twitch redet sich live den Crash des Bitcoins schön – Wirkt leicht irre

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Author: Rita Martin

Last Updated: 1700039403

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