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Der Restwert von Elektroautos entspricht dem von herkömmlichen Autos


Fahrzeugpreise: Elektroautos sind mittlerweile wertstabil

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Der Wertverlust von batterieelektrischen Fahrzeugen ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Heute liegen die Restwerte von Autos mit gängigen Treibstoffarten auf ähnlichem Niveau. Wie aber ist es in Zukunft: Verlieren Verbrennerfahrzeuge künftig kräftig an Wert?

Die Restwerte von Elektroautos und solchen mit Verbrennungsmotor gleichen sich immer mehr an.

In den letzten beiden Jahren sind die Werte von gebrauchten Autos mit Diesel- und Benzinmotoren deutlich gestiegen. Bei Autos mit Elektromotoren sinkt der Wertverlust seit mehreren Jahren konstant und stark. Deshalb haben Fahrzeuge mit den unterschiedlichen Treibstoffarten Diesel, Benzin, Strom gegenwärtig ähnlich hohe Restwerte. Der Wertverlust ist somit etwa gleich hoch.

Dass Autos mit Verbrennungsmotoren aufgrund des Wandels hin zur Elektromobilität in den nächsten Jahren gross an Wert verlieren, glaubt René Mitteregger nicht. Er ist Produktmanager beim Datendienstleister Auto-i-DAT in Zürich und beantwortet die wichtigsten Fragen zu Neuwagen- und Occasionspreisen:

Wie haben sich die Restwerte in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Der Wertverlust von Diesel- und Benzinfahrzeugen lag in den letzten Jahren auf einem ähnlichen Niveau. Bei Fahrzeugen mit Elektroantrieben ist der Restwert von einem tiefen Niveau im Jahr 2017 stark angestiegen und liegt derzeit etwa auf dem Wert von Dieseln und Benzinern.

2017 bekamen die Verkäufer eines vier Jahre alten Autos mit 60 000 Kilometern Laufleistung und Elektroantrieb 23,6 Prozent des Neuwerts, heute sind es 41,4 Prozent. Der Restwert von Autos mit Dieselmotoren liegt bei 41,1 Prozent, der von Benzinmotoren bei 42,9 Prozent.

Restwertentwicklung 2015–2023

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Michael Schmitt B.E.N

in % des Neuwagenpreises

Die Restwerte von Diesel- und Benzinfahrzeugen sind in den vergangenen beiden Jahren um jeweils rund 6 Prozent gestiegen, was der Knappheit an Fahrzeugen geschuldet ist. Jetzt hat der Restwertanstieg bei konventionellen Antrieben seinen Zenit erreicht, die Preise für Occasionen werden wohl nicht mehr steigen.

Bei Elektrofahrzeugen ist der Wertverlust deutlich gefallen. Mit Beginn der Elektromobilität wurden zunächst teure Luxusfahrzeuge als Stromer angeboten, bis dann um das Jahr 2019 herum für alle erschwingliche elektrische Mittelklasseautos auf den Markt kamen.

Günstigere Fahrzeuge haben unabhängig von der Antriebstechnologie einen geringeren Wertverlust als teure. Ein neuer Audi E-Tron, Porsche Taycan, Mercedes EQS oder ein Jaguar I-Pace kosten meist über 100 000 Franken, haben aber nur noch einen Restwert von etwa 33 Prozent nach 4 Jahren und 60 000 Kilometern Laufleistung. Der viel höhere Wertverlust im Vergleich zum Mittelklassewagen liegt auch am teureren Unterhalt, der viele Occasionskäufer davon abhält, sich ein Luxusauto zu kaufen.

Wie ist gegenwärtig die Preisentwicklung bei Neuwagen und Occasionen?

Neuwagenpreise bestimmen die Preisentwicklung bei Occasionen. Das heisst: Wenn die Preise für neue Autos steigen, klettern auch die für Gebrauchte in die Höhe. Zum einen, weil der Preis für das neue Fahrzeug gestiegen ist, zum anderen, weil manche Kaufinteressenten bei hohen Neuwagenpreisen auf Occasionen umsteigen. Weil neue Autos mehr kosten, sind sie bereit, für Gebrauchte ebenfalls mehr zu bezahlen.

Bei Neuwagen bestand bisher eine klare Tendenz zu steigenden Preisen, die bei Elektroautos höher war als bei Benzinern und Dieseln. Gegenwärtig senken einige Hersteller ihre Preise marginal, und von Preisanstiegen ist nicht mehr auszugehen. Der Grund dafür ist, dass Neuwagen wieder lieferbar sind. Das ist an den zunehmenden Neuzulassungen zu sehen. Sobald sich die Liefersituation vollständig normalisiert hat, sinken die Preise für neue Autos.

Diese Preisentwicklung findet um drei, vier Jahre zeitversetzt bei Occasionen statt. Unabhängig von der Treibstoffart liegt der Neuwagenpreis durchschnittlich bei etwa 60 000 Franken. Bei Dieselwagen ist es etwas weniger, bei Benzinern etwas mehr, weil diese Fahrzeuge teilweise hybride Antriebe haben und aufgrund von zwei Antriebssträngen teurer in der Herstellung sind.

Entwickelt sich der Wertverlust bei Plug-in-Hybriden gleichermassen wie bei Batterieautos?

Die positive Restwertentwicklung gilt sowohl für Plug-in-Hybride (PHEV) als auch für reine Elektroautos (BEV). Der Grund dafür ist derselbe: Die Akzeptanz für diese Antriebsarten ist gestiegen, auch bei Gebrauchten. Die Menschen vertrauen den BEV, weil die Akkus eine lange Lebensdauer bewiesen haben.

Hinzu kommen neue Technologien, die grössere Reichweiten, schnelleres Laden sowie steigende elektrische Reichweiten bei Plug-in-Hybriden ermöglichen. Neuentwicklungen wandern nun von der Ober- in die Mittelklasse, wo es deutlich mehr potenzielle Käufer gibt als im Luxussegment. Das steigert die Absatzahlen.

Die Restwerte für PHEV liegen derzeit mit 0,5 bis 1 Prozent ganz leicht über jenen von batterieelektrischen Autos. Benziner mit Elektroantrieb sind sehr beliebt. Diese Autos eignen sich zum rein elektrischen Pendeln zur Arbeit und wieder nach Hause, und ihre Besitzer kommen mit dem konventionellen Antrieb auch in weit entfernte Feriengebiete.

Welche Faktoren beeinflussen die weitere Preisentwicklung bei Neu- und Gebrauchtwagen, und wie sind die Preistrends?

Ein wesentlicher Preisfaktor ist die Verfügbarkeit. Lange Lieferzeiten treiben nicht nur die Preise für neue Autos in die Höhe, sondern auch für Gebrauchtwagen. Wenn es an Neuwagen mangelt, weichen Occasionskäufer auf junge Gebrauchte aus. So kam es jüngst zur Goldgräberstimmung im Gebrauchtwagenhandel.

Derzeit ist die Preistendenz bei Neuwagen schwach fallend, bei Occasionen stagnierend. Davon ist auch im weiteren Jahresverlauf auszugehen. Erst in zwei, drei Jahren werden die Preise für Gebrauchte sinken. Die Preissenkung bei Neu- und Gebrauchtwagen wird langsam und in kleinen Schritten geschehen.

Ein halbes oder ein Jahr zu warten, um spürbar günstiger ein gebrauchtes Auto zu bekommen, funktioniert nicht. Wer heute eine Occasion sucht und eine passende findet, sollte nicht warten, sondern zuschlagen. Gute Angebote sind schnell verkauft.

Es ist nicht davon auszugehen, dass die klassischen Antriebsarten in den nächsten zehn Jahren einen hohen Wertverlust erleiden werden. Hier überrascht der Diesel immer wieder. Nach Bekanntwerden des Dieselskandals war diese Technologie totgesagt, jetzt erlebt sie bei den Gebrauchten eine Renaissance.

Viele Hersteller sind jedoch aus der Entwicklung neuer Dieselantriebe ausgestiegen. Der Diesel könnte somit tatsächlich zum Auslaufmodell werden. Beim Benziner besteht die Chance, dass diese Technologie nach 2035 auch mit E-Fuels weiterbetrieben werden kann – und sein Restwert deshalb noch für viele Jahre stabil bleiben dürfte.

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Author: Gabriel Tanner

Last Updated: 1704510722

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